Herbstzeit - Kürbiszeit






Orange, grün, gelb und gefleckt leuchten sie an Marktständen, in Feldern und im Gemüsefach. Viele Menschen lieben die bunte Vielfalt im Herbst und den nussig-herben Geschmack der Kürbisse. Das dunkelgrüne Kürbiskernöl verleiht jeder Suppe und dem Salat seine Eigennote. Doch können wir diese Zuneigung mit unseren Hunden und Katzen teilen?



Dürfen Hunde und Katzen Kürbis essen?

 

Wie so oft, ist nicht alles, was für uns Menschen schmackhaft und verträglich ist, genauso empfehlenswert für unsere Vierbeiner. Grundsätzlich ist es immer ratsam, sich zu informieren und die Frage zu stellen, ob ein Gemüse Hunde oder Katzen tauglich oder ob dieses gar schädlich und giftig sein könnte.

Ja, Hunde und Katzen dürfen Speisekürbis essen. Ähnlich sind Zucchini, Bischofsmütze und Gurke. Viele Tiere mögen das farbenfrohe Wintergemüse sehr gerne. Es ist auch eine wahre Vitalbombe! Vitamin A, C und E sowie viele gesunde Faser- und Mineralstoffe wie Magnesium, Zink und Eisen sind in Hokkaido, Spaghettikürbis, Butternut und anderen Speisekürbisse enthalten. Den Futternapf mit Kürbis zu ergänzen, bietet sogar noch mehr gesundheitsprophylaktische Vorteile.

Die Zubereitung ist simpel und kann auf Vorrat gekocht und sterilisiert oder im Tiefkühler aufbewahrt werden. Besonders Hokkaido schmecken unseren Vierbeinern püriert, gedünstet, roh geraffelt oder schonend im Ofen gebacken. Natürlich alles ohne Salz und Gewürze, aber wir können wunderbar vom reinen Kochgut etwas zur Seite stellen und dann für unseren Geschmack den Kürbis fertig zubereiten. So entsteht kein Mehraufwand und Deine Fellnase hat eine powervolle Ergänzung und Abwechslung im Futternapf.

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ABER…

Wann ist Kürbis gefährlich?

 

Kürbisgewächse können die giftigen Cucurbitacine enthalten. Das sind Bitterstoffe, die eigentlich nur noch in Wild- und Zierkürbissen vorkommen. Kaufst Du das Gemüse im Detailhandel oder beim Gemüsebauern, sind diese Cucurbitacine eigentlich weggezüchtet.

Selbst im Garten Gemüse zu züchten ist zwar nachhaltig und wertvoll, doch Vorsicht! Wenn Du Samen aus Zucchini oder Kürbis aus eigenem Anbau fürs Folgejahr verwendest, können die ursprünglichen Eigenschaften wieder hervorkommen! Auch durch die Bestäubung von Bienen und Schmetterlingen bilden Kürbisse und Zucchini wieder Bitterstoffe. Vor allem dann, wenn neben dem Speisekürbis- oder Zucchinigarten ein Beet mit Zierkürbissen liegt.

Zudem kann das heisse, trockene Sommerwetter laut Wissenschaftler die Pflanzen stressen, wodurch sie wieder Bitterstoffe bilden können. Auch die aus dem Supermarkt. Deshalb probiere immer DU selbst vom Kürbis- oder Zucchinipüree und wenn es bitter schmeckt, ab auf den Kompost! Lese weiter unten wieso.

Sollte Dein Hund oder Deine Katze doch mal den falschen Kürbis angeknabbert haben, suche den Tierarzt bei folgenden Vergiftungserscheinungen auf:

  • Schleimiger Durchfall
  • Schweres Erbrechen
  • Krämpfe
  • Zittern und Kreislaufbeschwerden
  • Fieber
  • erhöhter Speichelfluss
  • Ruhelosigkeit

Toxinbinder Klinoptilolith (Zeolithpulver) als Erste Hilfe kann die Aufnahme von Giftstoffen verzögern. Im Anschluss an die tierärztliche Behandlung können ein Ausleitungsverfahren und eine Darmsanierung unterstützend sinnvoll sein.



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Häsch gwüsst..., dass Hunde weniger schmecken als Menschen?

 

Ja richtig, SCHMECKEN! Natürlich riechen Hunde viel besser und differenzierter als wir. Aber im Rachenbereich oder auf der Zunge sind wir im Vorteil.  Im Gegensatz zum Menschen besitzt der Hund ca. 1.700 und die Katze ca. 500 rezeptorische Geschmacksknospen im hinteren Bereich der Zunge. Auf der menschlichen Zunge sitzen deren ca. 9.000. Trotzdem schmecken Hunde und Katzen Bitterstoffe ganz dezent.

Die Fellpfoten sind evolutionäre Schlingfresser, wodurch das Kauen und «Geniessen» in unserem Sinn wegfällt. Deshalb bemerken sie bitter schmeckendes Gemüse, vor allem in Kombination mit Fleisch, Knochen und Pansen, nicht. Somit ist klar, im Hundehaushalt mit Tieren, die gerne überall naschen, darf kein Zierkürbis dekorativ herumliegen. Da unsere Samtpfoten beim Fressen ohnehin sehr mäkelig und heikel sind und sich meistens sehr genau überlegen, was sie fressen wollen und was nicht, ist ein Anknabbern der Kürbisse eher unwahrscheinlich. 



Was kann Kürbis im Vierbeiner Positives bewirken? 

 

Nicht alle Tiere reagieren gleich. Sofern keine Erkrankungen oder Allergien bekannt sind, beobachten die Tierhalter/innen, dass:

  • das Immunsystem gestärkt wird und robuster ist
  • die Verdauung und der Stoffwechsel angeregt werden
  • das Ausschwemmen von Giftstoffen gefördert werden kann
  • die Regulierung von Insulin unterstützt wird und ausgeglichener ist
  • bei einer Prädisposition für Blaseninfektionen und Prostataerkrankungen mit Gabe von Kürbis und Kürbiskernöl vorgebeugt werden kann



Möchtest Du zusätzlich Kürbiskerne und Kürbiskernöl geben?

 

Neben dem eigentlichen Kürbis geben Hundebesitzer/innen oft Kürbiskernöl oder geschredderte Kürbiskerne mit ins Futter, da diese bei Entzündungen grossartige Dienste tun. Bitte achte auf hohe Qualität! An der Farbe des Öls erkennst Du, wie das Kürbiskernöl gepresst wurde:

 
Kaltgepresstes Kürbiskernöl leuchtet grünlich und riecht fein nussig. Zu stark gepresst und dadurch erhitzt hat eine braun-rötliche Farbe und riecht bissig bis ranzig. Ernährungsphysiologisch enthält das Kürbiskernöl viele wichtige Vitamine (A, B, C und E) und Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Selen, Magnesium und Kalzium.

Zudem weist es einen hohen Gehalt an essentiellen Fettsäuren wie z. B. Linolsäure auf und eignet sich daher besonders für die Futterergänzung. Seine wertvollen Vitalstoffe sind vor allem für Hunde, die mit Rohfleisch ernährt werden, sehr ratsam. Für Katzen ist Kürbiskernöl weniger anzuraten als Fischöl.

Willst Du Dir sicher sein, wie viel Du geben kannst, melde Dich gerne für eine Ernährungsberatung bei mir.






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